Katamaran Segeln in der Adamanensee, einer der wohl schönsten Reviere Thailands.

Fünf Wochen darf ich mit vielen verschiedenen einzigartigen Menschen durch eine traumhafte Landschaft skippern. Auch für mich ein neues Revier, ein mir unbekannter Menschenschlag, ich bin gespannt.

Die Crew wechselt wöchentlich und so lerne ich jede Woche neue, ganz unterschiedliche Menschen kennen. Es ist spannend für alle Beteiligten, wie auf engstem Raum aus Fremden schnell Freunde werden. Das gemeinsame Ziel, die schönste Zeit des Jahres in dieser einzigartigen Natur zu verbringen, verbindet schnell. Persönliche Befindlichkeiten rücken in den Hintergrund. Die Zeit fliegt.

Der Einkauf für die ganze Woche stellt zu Beginn der Reise die erste Hürde dar. Wir kaum eine Möglichkeit zum Einkaufen haben und so gilt es, an alles zu denken.

Da alle gerne noch am Anreisetag starten möchten, heißt es, keine Zeit zu verlieren. Die Kojen sind schnell verteilt. Nun noch eine gründliche Sicherheitseinweisung, so manch Einer war noch nie auf einem Segelboot und staunt; alles ist eng und doch großzügig auf einem Katamaran der Marke Lagoon 380. Es kann losgehen und so schaffen wir es am ersten Abend noch von Phuket Hafen abzulegen und verbringen unsere erste Nacht bereits vor Anker in einer schönen Bucht.

Gemeinsam wird am Abend die Route für die nächsten 7 Tage besprochen. Wind- und Wetterverhältnisse müssen berücksichtigt werden, wobei dies im Sonnenparadies Thailand meist vernachlässigt werden kann. Viel wichtiger sind hier die persönlichen Wünsche und Träume eines jeden. Wollen wir viel Segeln, große Strecken zurücklegen oder lieber viel Zeit beim Schnorcheln und an weißen Ständen verbringen.

Im Norden der Adamanensee locken die berühmten dicht bewachsenen Kreidefelsen. Im Süden viele kleine, teils unbewohnte Inseln mit weißem Sandstrand hinter traumhaften Korallenriffen. Die Entscheidung ist nicht immer leicht, aber unabhängig wofür wir uns entscheiden, am Ende eines jeden Törns werden wir so voller schöner Eindrücke sein, dass es eigentlich kein Falsch oder Richtig gibt.

Gewöhnlich starten wir bereits recht früh. Es ist jedem freigestellt auszuschlafen, doch schon bald stellt sich heraus, dass es auch die Langschläfer schon früh aus der Koje zieht, zu verlockend ist der morgendliche Sprung ins traumhaft warme Wasser und so finden sich bereits vor dem Ablegen meist alle Crewmitglieder an Deck. Jeder genießt auf seine Weise die Ruhe des Morgens, welche eine ganz eigene Stimmung hat. Hand in Hand geht das Kochen des ersten Kaffees und während die ersten Seemeilen zurückgelegt werden, entwickelt sich der Frühstückshunger; es gibt ein ausgiebiges Frühstück, an dem sich alle tatkräftig beteiligen.

Nach dem frühen Aufbruch steuern wir auf unser nächstes, am Tag zuvor besprochenes Ziel zu. Je nach Entfernung gibt es unterwegs kleine Badestopps, teilweise auf hoher See, teilweise an kleinen Inseln. Am späten Nachmittag erreichen wir gewöhnlich unser Tagesziel. Viele der paradiesischen Inseln werden tagsüber von Tagesausflüglern regelrecht überfallen. Umso traumhafter ist es, diese ab den späten Nachmittagsstunden völlig verlassen vorzufinden. Da gibt es das unbewohnte Eiland Koh Rok, deren türkisblaues, glasklares Wasser zum stundenlangen Schnorcheln über herrlichen Korallenbänken einlädt.

Kaum im Wasser ist man umringt von großen Fischschwärmen; fast bewegungslos treiben wir dahin und nehmen diese bunte Unterwasserwelt in uns auf. Erschöpft und überwältigt finden sich schließlich nach und nach alle hungrig wieder an Bord ein. Gemeinsam fallen wir über die Lebensmittel her, es heißt in Gemeinschaftsarbeit ein Abendessen zu zaubern, jeder beteiligt sich nach seinen Fähigkeiten. Nachdem nun Geist und Körper für den Tag gesättigt sind, wird noch lange an Deck geplaudert, bis dann schließlich alle müde in die Koje sinken.

Jeder Tag ist voller Überraschungen. Wir entdecken die kleine Insel Koh Khai Nai. Nur ein Felsbrocken mit einen fantastischen kleinen Restaurant. Dort genießen wir alleine, nur die Köchin ist noch auf der Insel, den Sonnenuntergang bei Cocktails und anschließenden schmackhaften Speisen.

An Koh Muk zieht uns die Morokot Cave (Smaragdgrotte) magisch an. Es bedarf etwas Mut, in den ca. 80m langen und nur bei ruhiger See und Ebbe zu durchschwimmenden Tunnel einzutauchen. Von völliger Dunkelheit umgeben, tasten wir uns an den Felsen lang. Plötzlich tauchen erste Lichtstrahlen das Wasser in ein verlockendes grün. Nur noch wenige Meter und da taucht sie auf, eine Grotte mit weißem Sandstrand umgeben von schroff aufragenden, grün bewachsenen Felswänden. Atemberaubend, ja fast schon unwirklich. Nur schwer können wir uns von diesem Ort wieder verabschieden. Beim zurückschwimmen nehmen wir riesige Schwärme von kleinen Fischen am Tunneleingang war. Was für ein Erlebnis.

So vergehen die Tage mit segeln, schwimmen, im Schatten des Segels faulenzen. Die tägliche Ration Segelkunde, Knoten üben und abwechselndes steuern darf natürlich nicht fehlen. Sehr unterschiedlich sind die vorhandenen Fähigkeiten sowie Interessen. Da gibt es die, die  nur faulenzen, die Sonne und das Meer genießen möchten, aber auch jene, bei denen der Grundstein zu einer vielleicht mal großen Leidenschaft gelegt wird. Eines jedoch haben alle gemeinsam, die Erinnerung an eine unvergleichliche Natur.